Um 11:00 verließen wir den RV Park. Rein in den Yosemite NP. 125 Jahre Jubiläum standen dieses Jahr an. Der zweitälteste NP der USA. Yellowstone war der Erste und der war einer der besten vor zwei Jahren auf unserer Reise.
Yosemite liegt nicht unweit von der Bay Area und Los Angeles. Wohl die höchste Bevölkerungsdichte bringt auch viele Besucher in den NP. Parklücken waren heute, auf einem Freitag, schwer zu finden. Fahren, Anhalten, Foto, Weiterfahren. So geht es oft auf der Fahrt durch einen der unzähligen NP in den USA. Manchmal führen allerdings auch kleine kurze Trails zu interessanten Orten. Im Yosemite ist das Tal oder auch gerne Valley genannt der Dreh und Angelpunkt. Eine Brücke führte uns auf die andere Seite des Flußes und dann ging es per Einbahnstraße Richtung Visitor Center und ins Yosemite Village.
Im Curry Village futterten wir nach einem kleinen Rundgang eine kleine Pizza und schauten den Eichhörnchen ähnlichen Nagern zu, wie sie die Pizzakrümel der Parkbesucher aufsammelten und vernaschten. „Nicht füttern“ steht überall. Hat auch keiner gemacht, nur sind Tiere nicht ganz so doof und finden trotzdem etwas. Im Curry Village stehen viele große bewohnbare Zelte, die vermutlich im Winter abgebaut werden können. Sah aber auch so aus, als wenn die da schon länger im Einsatz sind.
Beim Pizzaessen stellte ich bereits fest, dass hier viele junge Leute unterwegs sind. Und Familien. Die Erklärung fand ich auch gleich im Curry Village selbst, als zwei Reisebusse Schulklassen in den Park brachten und wieder abholten. Unzählige Bus Shuttles durchkreuzen den Park. Fahrradfahrer fahren auf den Straßen. Alle anderen NP, die wir auf dieser Reise besuchten, waren keineswegs so überlaufen. Doch im Reiseführer las ich eine interessante Bemerkung: Der NP solle die Natur näher bringen und sie aber auch schützen. Das klappt allerdings nicht bei der hohen Anzahl an Besuchern.
An einem Wasserfall auf dem Hinweg stellte ich das auch schon fest. Ein Bummelzug vom Truck gezogen fährt die Einbahnstraße entlang. Touristen sitzen auf den Bänken und fotografieren, was nicht schnell genug aus der Linse hüpft. Ein junger Mitarbeiter erzählt interessantes über die Natur. Erinnerte mich irgendwie an einen Vergnügungspark. Die Wasserfälle scheinen auch eher im Frühjahr interessant zu sein. Der höchste Wasserfall im NP ist ca. 739 Meter hoch. Welt bekannt, so sagt es Wikipedia. Mir war es zu dem Zeitpunkt der Texterstellung noch nicht. Warum im Frühjahr? Es war eher Sprühregen als Wasserfall.
Auf dem Rückweg zum Wohnmobil dann das Highlight. Uns kommt ein Mann mit leerem Kaffeebecher entgegen. Er sieht einen Mülleimer. Die Raben picken bereits im Müll, der von Parkbesuchern neben die überfüllten Mülleimer gestellt wurde. Statt den Becher bis zur nächsten Gelegenheit zu tragen, scheucht er vorsichtig die Raben weg, öffnet den Mülleimer und steckt den Becher nur halb hinein. Somit wäre der Bär in der Lage sich weiteren Müll aus dem Eimer zu holen.
Die Natur mag hier besonders sein. Aber leider nur dort, wo wenig Menschen sind. Empfehlenswert sind daher die Trails zum Wandern und soweit ich das erkennen konnte, das Campen in den Wäldern. Die beste Jahreszeit ist vermutlich der Frühling. Wir verließen noch am selben Tag den Park wieder und fuhren nach Santa Cruz, wo der letzte Teil der Reise beginnt. In einer Woche geht es zurück. Ca. 500 Meilen (ca. 805 km).