Ich wache auf und Detlev ist verschwunden. Ich habe lange gesucht, aber ich konnte ihn nicht finden. Weg war er. Ich war echt aufgeschmissen. Stundenlang. Dann habe ich mich mit Verlust abgefunden und habe mich der Tagesplanung gewidmet. Denn erst nach 24 Stunden kann eine Person als vermisst gemeldet werden.
Ich habe versucht ein bisschen Spannung in das Tagebuch zu bringen. War mal ein Versuch. Hat es geklappt?
Bei der gestrigen Ankunft auf dem RV Park im Grand Canyon drückte uns der nette Kerl an der Annahme einen Flyer in die Hand. 169$ der günstigste Flug mit dem Helikopter. Circa 30 Minuten Dauer. Die nächste Strecke kostete gleich 240$. Dauer 45 Minuten. Im Internet sah ich vom gleichen Anbieter eine Tour mit anschließender Rafting Tour durch den Canyon. Doch bevor wir bei einem dieser Angebote zuschlagen wollten, hatten wir den Drang nach weiteren Informationen.
Wie in jedem National Park fuhren wir also zu erst ins Besucherzentrum. Noch ein kleines Filmchen und ein paar Informationen. Unsere Frage nach der Strecke etc. war allerdings nicht beantwortet. Als nächstes stand nun der Grand Canyon auf dem Plan. Wir konnten ja schlecht in den Park einkehren und kurze Zeit später ihn wieder verlassen, um uns am außenliegenden Flughafen zu informieren.
Wir folgten den Massen. Der Infofilm hatte es bereits angekündigt: 5 Millionen Besucher pro Jahr. Das muss also eng werden. So war es auch teilweise. Die japanischen Fotozüge durchzogen die Massen. Und quirlig sind Die. Gut das alles abgesperrt ist und keiner hops gehen konnte.
Der Blick über die Kante. Weite Ferne. Nicht in Worte zu fassen. Unendliche Tiefen. Wo ist der Fluss? Nicht zu sehen. Auch die Bilder und Videos können nicht ansatzweise dieses Gefühl beschreiben. Wir wanderten ein wenig der South Rim entlang. Auch weitere Bilder konnten nicht das Gefühl einfangen.
Wir waren auch ein wenig Canyon müde. Daher war unser nächstes Ziel der Airport außerhalb des Parks. Dort angekommen blies uns schon der Wind der Helikopter entgegen. Pro Fluggerät waren ca. 7 Gäste möglich. Es standen 6 Vögel einsatzbereit auf dem Flughafen. Wie an Bushaltestellen standen die Fluggäste und warteten auf ihren Start. Im Minutentakt starteten und landeten die fliegenden Touristen. Am Tresen fragten wir einen blonden Jüngling nach der kombinierten Tour. Gibt es hier nicht. Bieten wir nicht an. Doch Anbieter und Internetseite stimmten über ein. Nur zwei Touren gibt es. Der Flyer, den er mir in die Hand drückte, enthielt zwar noch weitere Touren, aber nicht unsere. Kurzer Rückzug zur weiteren Beratung. Ich schaute in mein Handy und konnte die aufgerufene Adresse finden. Zweiter Versuch. Doch statt mal zu schauen, was sich der Kunde da raus gesucht hatte, kam eine plumpe Antwort und er könne uns nicht weiterhelfen.
Wir fuhren weiter in der Hoffnung, dass statt Heli vielleicht ein normales Flugzeug die Tour fliegt. Vom ersten Gebäude wurden wir zum nächsten geschickt. Eine freundliche Dame am Check-In konnte uns weiter helfen. Alles was wir wissen wollten! Im Internet war das Paket günstiger. Sie gab uns den Tipp darüber zu bestellen. Jedoch war nur eine Bestellhotline hinterlegt. Per Telefon buchte ich die morgige Reise.
Mir kam es vor, als wenn ich McDonalds das Reinigungspersonal frage, ob es etwas zu Essen gäbe. Selbst die hätten mehr gewusst.
Der morgige Tag war geplant. 5:00 aufstehen und zum Flughafen. Heute schauten wir uns nur noch eine Sache an. Wir fuhren weit in den Osten stellten uns an den Abgrund und nahmen den Sonnenuntergang auf.